IPv6 – Web-Analytics & Datenschutz

Diese Woche gab es einen neuerlichen Test von IPv6, das den derzeit genutzten Standard IPv4 ablösen soll. Schon folgt der substanzlose Hinweis von Datenschützern auf mögliche Gefahren. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Peter Schaar weiß eigentlich recht gut, was IPv6 bedeutet und welche Komponenten es gibt. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Konferenzen dazu und eine wirklich brauchbare Empfehlung. Auch wenn man im Detail vielleicht noch ein wenig darüber diskutieren müsste.

Ich finde es eben erstaunlich, dass in der entsprechenden Pressemitteilung nur Rumgeeiere und Forderungen zu lesen war und kein Hinweis darauf wie IPv6 funktioniert und was Unternehmen – wie beispielsweise die Telekom oder 1&1 – in diesem Zusammenhang bereits geleistet haben. Dabei war Herr Schaar dabei, als die Telekom ihr Konzept vorstellte. Eigentlich hätte man ja auch in der Pressemitteilung mal ein Wort hinsichtlich der Privacy Extensions verlieren können.

Um es kurz zu machen: Die Adresse hat zwei Hauptbestandteile, einen Präfix und einen Interface Identifier (Genaueres bei Wikipedia). Für die Kommunikation zwischen Server und Access Provider ist nur der Präfix absolut notwendig. Deshalb wird es beispielsweise die Telekom, wie es in den Privacy Extensions vorgesehen ist, den Nutzern ermöglichen, die Weitergabe des Interface Identifier zu verweigern. Zudem wird die Adressvergabe des Präfix auch weiterhin dynamisch erfolgen.

Für die Web-Analytics ändert sich dadurch also letztlich nichts. Allerdings sind die Tool-Anbieter gefordert, damit es bei der Umstellung der Protokolle zu keinem Datenbruch kommt. Das wird aus meiner Sicht eine echte Herausforderung, mit der sich die Anbieter langsam beschäftigen sollten. Noch hört man hinsichtlich dieser Problematik wenig.

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